Special "Quo Vadis?"
Einleitung
Dieses Special hier weist Ähnlichkeiten zu Mut zur Lücke auf, welches ich vor etwas mehr als einem Jahr hier zwischen Projekt 56 und 57 veröffentlicht habe. Damals habe ich davon erzählt, warum manchmal lange keine Updates gekommen sind. Beim Durchlesen des damaligen Specials kam ich dann zum Schluss, dass es wieder mal Zeit für einen Eintrag in dieser Richtung wäre, da sich in diesem Jahr natürlich wieder einige Dinge innerhalb und ausserhalb dieses Projektes verändert haben, die allesamt natürlich dazu geführt haben, dass die Situation aktuell ist, wie sie ist. Mir wurde dann auch bewusst, dass es kein Zufall sein kann, dass der Zeitraum dazu wieder der September ist, wie schon im letzen Jahr. Den Titel "Quo Vadis?" habe ich deshalb gewählt, weil ich innerhalb dieses Specials vor allem auf die nächste Zeit vorausschauen möchte.
Mehr Lücken
Während es bei Mut zur Lücke mehr um die Lücken innerhalb von Spielen ging, entstanden in letzter Zeit auch Update-Lücken, obwohl gespielt wurde. Gerade die Langzeit-Projekte OFM und Pokemon Go sind davon sehr stark betroffen. Wer hier aktiv die Projekte verfolgt, hat natürlich bemerkt, dass hier oftmals wochenlang kein Update kam. Und dies obwohl ich beide Spiele jeden Tag spiele. Aber ich muss eingestehen, dass in den letzten Monaten sich Frust in diesen Spielen breit gemacht hat. Sei es das ewige "verarscht werden" beim OFM oder das massiv fehlende Glück in Pokemon Go, es läuft überhaupt nicht nach meinem Geschmack. Und wenn ich dann bspw. bei Pokemon Go für ein schillerndes Exemplar 50-60 Raids machen muss und gleichzeitig während den Raids mitbekomme, dass da ein anderer gerade in seinem fünften Raid schon das dritte Shiny abgeräumt hat, raubt einem das die Motivation, über das Spiel zu berichten, weil ich nicht immer nur Negatives schreiben will. Aber nehmen wir mal den letzten Community Day als Beispiel. Einer aus der Community hat in den sechs Stunden rund 1'100 Exemplar gefangen, darunter waren 66 Shiny und er erhielt über 400 XL-Bonbons. Ich kam am Ende auf etwas mehr als 500 Exemplare, nicht ganz die Hälfte von ihm. Habe aber "nur" 12 Shiny und 140 XL-Bonbons erhalten. Da beide Dinge vom Glück abhängig sind, kann man sehen, wie wenig Glück ich im Spiel habe. Das merkt man dann erst recht, wenn er noch nicht mal zu den Glückspilzen gehört.
Während die Lücken durch fehlende Lust auf ein Spiel noch gute Lücken waren, sind mir diese Lücken hier ein echter Dorn im Auge. Denn schliesslich ist dieser gesamte Thread hier ein Gaming-Tagebuch und daher sollte einfach alles hier drinstehen. Darum werde ich in den kommenden Monaten alles daran setzen, diese Lücken zu vermeiden. Und selbst dann ein Update verfassen, wenn darin nur ein "Heute ist leider gar nichts passiert" vorkommt.
Viele Baustellen
Bei der Gestaltung meiner Freizeit-Aktivitäten fühle ich manchmal wie auf einer Autobahn. Je mehr Zeit ich dort verbringen kann, desto mehr Baustellen gibt es. Wenn wir nur schon auf die aktuellen Projekte blicken, sehen wird dort 15 Spiele, die ich mal begonnen, aber noch nicht abgeschlossen habe. Wobei es durch den Ananas- und den Ratalaika-Thread eigentlich deutlich mehr Spiele sind. Darüber hinaus spiele ich natürlich noch weitere Spiele (die immer mal wieder im Ananas-Thread Erwähnung finden) und tue andere Dinge. Manche davon sind sehr zeitintensiv. Zum Beispiel das Serien gucken. Vor vier Monaten habe ich mit Scrubs begonnen, weil ich die noch nie komplett gesehen habe. Und jetzt stehe ich am Ende von Staffel 6, womit es wohl noch zwei Monate dauern wird, bis ich damit fertig bin. Das liegt daran, dass ich halt nicht nur Scrubs gucke, sondern auch noch andere Serien oder Filme und natürlich auch sehr viel Live-Sport. Und dann sitze ich trotzdem manchmal abends da und weiss nicht, was ich tun soll. Anstatt, dass ich einfach mal an einem der Projekte weitermachen würde, suche ich lieber stundenlang nach neuen Dingen, von denen ich dann aber trotzdem meistens nichts mache.
Und genau das muss sich in Zukunft ändern. Ich will durchaus weiterhin mehrere Projekte parallel halten, doch wenn ich an einem Abend nicht weiss, was ich tun soll, werde ich eines dieser Projekte angehen, sofern ich Bock zum Zocken habe. Und nicht nach einem neuen Spiel in meinem "Pile of Shame" suchen, welches ich dann anfange und zur nächsten Baustelle verkommen lasse. Ich habe in Mut der Lücke davon gesprochen, dass ich Metro 2033 Redux angefangen habe und konnte heute feststellen, dass ich seit diesem Tag keine Sekunde mehr in dieses Spiel gesteckt habe. Auch sowas darf es in Zukunft nicht mehr geben. Erst Baustellen abschliessen, bevor ich neue beginne. Ich bin hier schliesslich nicht am Berliner Flughafen.
Weiterhin können, nicht müssen
Natürlich gilt aber der Vorsatz von "Alles können, nichts müssen" aus "Mut zur Lücke" weiterhin. Ich werde mich zu überhaupt nichts zwingen, da dies mit Sicherheit nicht zielführend ist. Aber ich muss den inneren Schweinehund überwinden, der dafür sorgt, dass ich etwas verschiebe. Denn in der Regel ist es so, dass ich an den Dingen meinen Spass wieder finde, wenn ich sie nur mal gestartet habe. Wie oft kam es schon vor, dass ich ein Spiel einfach nicht weitergespielt habe, weil ich mir dachte "Ach morgen dann" und dann eben morgen keine Zeit hatte und das Spiel nach ein paar Tagen in Vergessenheit geriet und dann nach 2-3 Wochen nicht wieder aufgenommen wurde, weil das Gefühl hatte, den Faden verloren zu haben? Und genau bei diesen Dingen werde ich in den nächsten Wochen versuchen, vermehrt darauf zu achten. Vielleicht sogar eine ToDo-Liste erstellen, auf der Dinge erst verschwinden, wenn ich sie erledigt habe? Und sei es nur, dass ich mir vornehme, in Spiel XY ein Kapitel abzuschliessen oder bis zur nächsten Trophäe zu spielen. So behalte ich mir nämlich trotzdem die Freiheit, dass es nicht zum "Müssen" wird, denn wir reden hier ja immer noch von einem Hobby. Aber manchmal muss man sich eben auch zu seinem Glück zwingen.
Quo Vadis?
Womit wir am Ende dieses Specials angekommen wären. In diesem letzten Abschnitt wage ich nun bewusst den Blick nach vorne. Was nehme ich mir für die nächsten Wochen vor? In den verbleibenden Wochen dieses Jahres möchte ich all das eliminieren, was mich in den vergangenen Monaten frustriert hat. Ich springe über meinen Schatten und berichte halt auch von den Spielen, wenn die mich frustrieren. Kein Warten auf das nächste Highlight, was die Lowlights erträglich macht. Zum Jahresende werde ich dann ein Résumé ziehen, wie gut das geklappt hat und welche Effekte ich dadurch feststellen konnte. Ich hoffe, dass ich auch die Projekte mal fortsetzen kann, deren letztes Update schon über ein Jahr her ist. Denn da habe ich garantiert den Faden verloren. Höchste Zeit, den Faden wieder aufzunehmen, bevor das ganze Kunstwerk zerfällt.
euer stagatha