Special "Mal sehen, was wird"
Einleitung
Hand aufs Herz, gibt es hier irgendjemanden, der noch daran geglaubt hat, dass hier jemals wieder was geschrieben wird? Ich habe nämlich nicht einmal selbst daran geglaubt. Über 15 Monate ist der letzte Eintrag her, der selbst nur ein Special nach rund einem halben Jahr war. Das letzte normale und daher auch im Startpost erwähnte Update stammt vom November 2023. Und trotzdem möchte ich hier jetzt das ganze neu lancieren. Wie gewohnt gehe ich auf die Dinge im letzten Special ein, doch natürlich folgen hier danach auch noch die Gründe, warum ich hier wieder schreiben möchte. Ich mache mir hier keinen Druck mit irgendwelchen Zielsetzungen und schliesse auch nicht aus, dass das hier nur ein kurzes Strohfeuer wird. Aber es ist einfach wert, es zu versuchen.
Mehr Zeit?
Nein, sogar das Gegenteil dürfte tendenziell der Fall sein. Denn im Gegensatz zu den letzten Einträgen habe ich jetzt manchmal noch dümmere Arbeitszeiten. Ich muss manchmal früher zum Haus raus, bin manchmal noch später zuhause und gelegentlich sogar beides zusammen. Das führt aber durch meine 80%-Anstellung zu einem interessanten Nebeneffekt. Wenn ich drei Tage den vollen Tag arbeite, habe ich mein Pensum bereits erfüllt, braucht es mich mehr, fülle ich mein Zeit-Konto, welches ich später wieder abbauen muss und dann mehr frei habe. Da jetzt die Sommer-Saison vorbei und mein Zeit-Konto sehr voll ist, kann man mich in der ruhigen Zeit nicht zu Überstunden aufbieten.
Dieser Aspekt und eine Erkenntnis der letzten Wochen lassen mich daran glauben, dass ich aus weniger Zeit mehr machen kann. Und vor allem auch machen muss. Denn die Tatsache, dass hier nicht mehr geschrieben habe, führte auch dazu, dass ich meine geliebten Spiele mehr und mehr vernachlässigt habe. Beim OFM war ich die letzten Monate sehr inaktiv und auch bei Pokémon GO spielte ich wenig und nahm meistens nur die grossen Events so richtig mit. Und von meinem restlichen Zock-Verhalten fangen wir besser gar nicht an. Ich musste feststellen, dass mir das Mammut-Projekt bei meinem Problem mit der Entscheidungsfreudigkeit geholfen hat. Und dadurch das Weglassen dieses Projektes hierbei geschadet hat.
Erkenntnis dank Serien
Von welcher Erkenntnis spreche ich hier eigentlich? Und was ist denn nun genau vorgefallen, dass ich diese Erkenntnis erlangt habe? Angefangen hat alles am Abend des 29. Juni 2025, ironischerweise kurz nach dem Jahrestag dieses Projektes. Ich entdeckte bei Netflix bei der Serie "Suits" den roten Banner "Letzte Chance", verbunden mit dem Hinweis, dass die Serie nur noch bis zum 16. Juli 2025 verfügbar sei. Ich hatte diese Serie anfangs 2024 begonnen, blieb aber im Sommer desselben Jahres in der Mitte der dritten Staffel stehen. Und nun sagt mir Netflix, ich hätte noch knapp drei Wochen Zeit, um die restlichen rund 100 Episoden zu schauen.
Darum habe ich mir einen Google Kalender erstellt und damit begonnen, für alles einen Termin zu setzen. Meine benötigten sieben Stunden Schlaf als Block, die Arbeit inklusive An- und Rückfahrt als Block und auch die restlichen Dinge wie Einkaufen, Haushalt oder soziale Interaktionen bekamen ihre Zeitfenster. Die verbleibenden Lücken begann ich mit den Episoden der Serie zu füllen, um zu analysieren, ob ich mir die verbleibende Zeit überhaupt reicht, um die Serie zu vollenden. Die Zeit reichte tatsächlich aus und erlaubte mir sogar noch einen Puffer von rund zwei Stunden pro Tag im Schnitt. Also begann ich damit, die Serie regelrecht zu bingen. Immer, wenn ich keine Lust hatte weiterzuschauen, habe ich die Terminschnipsel im Kalender verschoben, weil ich es mir ja leisten konnte. So entwickelte ich ein besseres Gefühl für Zeit und begann irgendwie automatisch, meine Freizeit effizient zu nutzen, ohne mir dabei wirklichen Druck aufzusetzen.
Zehn Tage später, am 9. Juli 2025 war ich bereits in der Mitte der sechsten Staffel angelangt und hatte noch vier freie Tage vor mir, als der "Letzte Chance"-Banner verschwand. Ich vertraute darauf, dass die Serie also länger bei Netflix bleibt und drosselte meinen Konsum, weil ständig nur eine Serie zu gucken auch anstrengend werden kann. Mein Vertrauen wurde nicht enttäuscht. Auch heute, einen Monat nach dem prophezeiten Ende ist Suits auf Netflix immer noch verfügbar. Mit dem gedrosselten Tempo habe ich die Serie dann am 6. August 2025 beendet.
Die Sache mit dem Google Kalender habe ich aber beibehalten. Ich trage immer noch sämtliche Dinge wie Schlafen, Arbeiten, Haushalt, Einkauf usw. konsequent ein und fülle die Freizeit-Lücken auf. Ich lasse jeden Tag zwei Stunden frei und schiebe auch bei Lustlosigkeit die geplanten Dinge auf einen späteren Tag. Dies führt dazu, dass ich meine freie Zeit viel effizienter nutze und (aus meiner Perspektive) zweitverschwendende Aktivitäten auf ein Minimum reduzieren kann. Wie gut das funktioniert zeigt auch ein Blick auf die Zahlen meiner Erfassung. Im ersten Halbjahr 2025 habe ich insgesamt 316 Episoden von Serien geschaut. In den vergangenen sieben Wochen habe ich nicht nur die rund 100 Episoden von "Suits" gesehen, sondern insgesamt (Stand jetzt) 227 Episoden von diversen Serien. Und dies, ohne dabei auf etwas zu verzichten, was ich nicht auch im ersten Halbjahr gemacht habe. Und auch ohne je das Gefühl gehabt zu haben, ich müsste jetzt etwas genau so machen, weil ich es geplant habe.
Diese Erkenntnis, dass ich mit festgesetzten Terminen auch in meiner Freizeit besser funktioniere, dürfte mir helfen. Dabei steht noch nicht einmal im Vordergrund, dass ich Dinge planen muss. Nein, es geht um das Gefühl, etwas geschafft zu haben. Ich plane für eine Woche voraus, lege fest, dass ich von fünf verschiedenen Serien insgesamt 30 Episoden sehen möchte und setze diese in die Lücken ein. Unvorhersehbare Dinge und fehlende Lustlosigkeit sorgen dafür, dass es am Ende nur 23 Episoden waren. Doch es war 23 Mal das Gefühl da, etwas geschafft zu haben. Ohne die Planung hätte ich vielleicht 10 Episoden gesehen und in der restlichen Zeit eben nicht 13 Episoden geschaut, sondern mir überlegt, was ich machen könnte. Ich hätte wieder lustlos im Internet gesurft oder wäre wieder stundenlang auf Instagram und Youtube hängengeblieben. Zwar bringen Serien demgegenüber auch keinen wirklichen Mehrwert, aber es fühlt sich nicht nach Zeitverschwendung an. Und das ist das Wichtigste dabei.
Und was bringt das jetzt für das Projekt?
Anstatt in einer Woche 30 Episoden von Serien zu planen, kann ich auch 20 Episoden planen und die restliche Zeit für Gaming-Blöcke nutzen. Anstatt zwei Folgen "Dr. House" kann ich dort auch 80 Minuten Zocken festlegen, eventuell sogar das Game bestimmen, welches ich spielen will. Auch hier kann ich den Block beliebig verschieben, wenn ich dann doch keine Lust dazu habe. Und ich kann in den freien Zeiten hier davon berichten. Weil das mit dem Zocken für mich besser funktioniert, wenn ich davon berichten kann. Das Ziel ist es auf jeden Fall, hier möglichst so weiterzumachen, wie ich damals vor sechs Jahren begonnen hatte. Natürlich mit all den Anpassungen, die ich im Laufe der Zeit als für mich richtig empfunden hatte. Der Aufwand hier soll überschaubar bleiben und trotzdem das Geschehene möglichst komplett darstellen. Der Start soll aber sanft vollzogen werden und nicht direkt von 0 wieder auf 100 schiessen.
Was ist mit den alten Projekten?
Zum Zeitpunkt des Stillstands liefen sieben Projekte. NHL und Call of Duty landen bei den abgebrochenen, Final Fantasy und Forza vorläufig bei den pausierten Projekten. Die Ananas 2023 wird als solche abgeschlossen, ob hier ein Nachfolger für 2025 folgt, entscheide ich mich in den nächsten Wochen. Je nachdem, wie viel Sachen ich zocke, die dort reinpassen würden.
Das Pokemon GO-Projekt wird komplett überarbeitet. Der letzte Eintrag landet bei den abgebrochenen Projekten. Bis zum Beginn der neuen Season im September werde ich hier einen Beitrag erstellen, der grob auf die Dinge eingeht, die seit dem letzten Eintrag passiert sind.
Beim OFM war der letzte Eintrag von Saison 216 praktisch abgeschlossen, weshalb dieser bei den abgeschlossenen Projekten landet. Aktuell läuft im Spiel bereits Saison 235, welche noch etwas mehr als drei Wochen dauern wird. Auch hier werde ich einen Beitrag erstellen, der alles seit Saison 217 zusammenfassen wird. Zum Start der Saison 236 am 11. September 2025 wird dann das gewohnte Muster mit einem Projekt pro Saison wieder aufgenommen.
Die Zukunft bleibt ungewiss
Bei aller Euphorie vergesse ich aber nicht, was dazu geführt hat, dass hier alles zum Erliegen kam. Ich bin mir auch absolut bewusst, dass wieder schlechtere Zeiten kommen können und das Projekt wieder auf Eis gelegt werden könnte. Bei anderen Dingen durfte ich aber schon die Erfahrung machen, dass Pausen ihre Daseinsberechtigung haben. Natürlich ist es im vorliegenden Fall schade, dass durch diese Lücke die Langzeitprojekte etwas an Reiz verloren haben. Doch schadet diese dem Gesamtwerk nicht wirklich.
Als Beispiel dient hier natürlich mein Watch-Log, in welchem ich seit dem 16. November 2005 alles erfasse, was ich gucke. Es existieren hier gleich mehrere Lücken, welche zusammengerechnet rund dreieinhalb Jahre ausmachen. Doch auch ohne diese Jahre ist es für mich ein bald 20-jähriges Zeitdokument mit über 21'000 Einträgen, welches in seiner Grösse ein Ausmass erreicht hat, auf das ich absolut stolz bin. Und auch auf dieses Mammut-Projekt hier bin ich stolz. Und wenn bis zum nächsten Unterbruch wieder vier Jahre vergehen, steht hier im Jahre 2029 ein zehnjähriges Projekt, bei welchem die Lücke auch nicht mehr relevant sein wird.
Bis dahin
euer stagatha!