Was ist Geocaching
Geocaching, abgeleitet von griechisch „Erde“ und englisch cache „geheimes Lager“, auf Deutsch auch GPS-Schnitzeljagd genannt, ist eine Art Schatzsuche. Die Verstecke, auf Deutsch kurz „Caches“ werden anhand geographischer Koordinaten im Internet veröffentlicht und können anschließend mithilfe eines GPS-Empfängers gesucht werden. Mit genauen Landkarten oder Handy App`s ist die Suche alternativ auch ohne GPS-Gerät möglich.
Ein Geocache ist in der Regel ein wasserdichter Behälter, in dem sich ein Logbuch sowie häufig auch verschiedene kleine Tauschgegenstände befinden. Der Besucher kann sich in ein Logbuch eintragen, um seine erfolgreiche Suche zu dokumentieren. Anschließend wird der Geocache wieder an der Stelle versteckt, an der er zuvor gefunden wurde. Der Fund kann im Internet auf der zugehörigen Seite vermerkt und gegebenenfalls durch Fotos ergänzt werden. So können auch andere Personen – insbesondere der Verstecker oder Owner (englisch für „Eigentümer“) – die Geschehnisse rund um den Geocache verfolgen. Wesentlich beim gesamten Such- und Tauschvorgang ist, dass von anderen anwesenden Personen das Vorhaben nicht erkannt wird und so der Geocache uneingeweihten Personen verborgen bleibt.
Die Geschichte
Geocaching begann, kurz nachdem Bill Clinton im Jahre 2000 den Störsender, der das Satellitensignal der GPS Satelliten künstlich verschlechtert hatte, abschalten ließ. Ab diesem Zeitpunkt konnten die Satelitensignale auch für die Navigation im zivilen Bereich mit einer Genauigkeit im Meter-Bereich genutzt werden.
Am 03.Mai 2000 macht sich Dave Ulmer in der Nähe von Portland im Bundesstaat Oregon (USA) auf den Weg und versteckt einen Eimer mit einer CD, einer Videokasette, Geldscheinen, einem Buch, einer Steinschleuder und einer Konserve mit Bohnen mitten im Wald an der Position 45° 17' 28? N, 122° 24' 48? W.
Er veröffentlich die (geocache) - Koordinaten im Internet und so blieb es nicht aus, dass das Geheimversteck (engl. Stash) schon einen Tag später mittels eines GPS Gerätes gefunden wird. Dave Ulmer ist so angetan von der Idee, dass er kurz darauf eine eigene Webseite ins Leben ruft, auf der er neue Stashes (Geocaches) mit deren Koordinaten dokumentiert und damit die Tür zum Geocaching öffnet.
Seit Ende Mai 2000 heißt der Stash nicht mehr Stash, sondern Geocache (geo = griechisch „Erde“ und cache = engl. „geheimes Lager“) und Geocaches werden auf der von Jeremy Irish gegründeten Seite Geocaching gelistet.
Geocaches finden
Beim Geocachen gibt es eigentlich nicht viele Regeln. Die Hauptregeln sind, das man den Cache auch wirklich finden muss (wie auch immer man das anstellt) und sich auch tatsächlich ins Logbuch eintragen muss (Name muss im Logbuch stehen). Es gibt aber Ausnahmen. Steht man im Logbuch, so darf man diesen Cache im Internet als "gefunden" loggen.
Wichtig: Wer nicht im Logbuch steht, warum auch immer (nicht gefunden, Cache verschwunden, Cache sichtbar, aber nicht erreichbar, kein Stift, ...), der darf den Cache nicht als "gefunden" loggen.
Cacheowner sind berechtigt, Onlinelogs von Personen, die nicht im Logbuch stehen, zu löschen.
Optional können am Cache gleichwertige Gegenstände getauscht werden. Es gibt Gegenstände, sogenannte Trackables, die dürfen nicht behalten werden, sondern müssen in anderen Geocaches wieder abgelegt werden. Auch diese können und sollten geloggt werden.
GPS - Empfänger
Für die Suche benötigst du einen GPS-Empfänger oder ein Smartphone mit GPS. Er muss nicht teuer oder gut ausgestattet sein, bereits Einsteigergeräte reichen aus. Es gibt allerdings auch Menschen, die viele Caches nur mit Karte, z.B. von Google Earth gefunden haben. Vorteilhafte Eigenschaften eines Empfängers sind:
Vergewissere Dich, dass der Empfänger auf das Koordinatenformat Grad Minuten.Dezimalminuten (DD° MM.MMM') und das Kartendatum WGS84 eingestellt ist. Praktisch alle GPS-Empfänger sind ab Werk so eingestellt.
Lies Dir die Bedienungsanleitung deines Empfängers durch und mache dich mit den Funktionen vertraut. Du musst in der Lage sein, Wegpunkte zu speichern und zu Wegpunkten zu navigieren.
Koordinaten und Beschreibung
Eine weitere Voraussetzung für die Suche sind Koordinaten und Beschreibung des Geocaches. Diese findest Du im Internet bei den Datenbanken für Caches. Für Deutschland / Österreich und Schweiz sind die meisten Caches bei Geocaching.com und Opencaching.de eingetragen. Um einen Cache in Deiner Nähe zu finden, melde Dich bei einem dieser Services an und trage im Profil deine Heimatkoordinaten ein. Diese kannst du mit deinem GPS selbst ermitteln, indem du dich vor deine Haustür stellst und die Koordinaten misst.
Danach kannst Du eine Umkreissuche starten, dann werden Dir die nächstgelegenen Caches rund um Deine Heimatkoordinaten aufgelistet.
Anfahrt
Wenn Du Glück hast, liegt der Geocache fast vor der Haustür und du kannst direkt loslaufen. In den meisten Fällen wird aber eine Anfahrt zum Startpunkt nötig sein. Schaue in die Cachebeschreibung, oft finden sich dort Angaben oder sogar Koordinaten zum empfohlenen Parkplatz bzw. zur nächstgelegenen ÖV-Haltestelle. Andernfalls kannst Du per Landkarte einen Startpunkt in Cachenähe ausfindig machen und im GPS-Empfänger als Wegpunkt speichern. Navigiere dann zum Startpunkt.
Suche
Wenn du schließlich auf etwa zehn bis fünf Meter an den Cache herangekommen bist (laut GPS-Empfänger), schaue Dich um, nun geht die richtige Suche los. Viel genauer als eben diese zehn bis fünf Meter kommst Du aufgrund von Ungenauigkeiten nicht per GPS an den Cache heran. Mit ein wenig Intuition wirst Du aber sicher bald das Versteck finden.
Fragen, die dabei hilfreich sind: "Wo würde ich hier eine Dose verstecken?" Was sieht verändert, von einem Menschen gemacht, aus? Gibt es auffällige Gegenstände wie Schilder, Bänke? Steine, Rohre, Wurzelbereich von Bäumen oder Baumstümpfen, Mauerritzen, die gerne auch wieder zugelegt sind, sind dabei Kandidaten.
Bitte suche so, dass nichts dabei zerstört wird.
Sobald Du den Cache gefunden hast, gehe damit ein gutes Stück vom Versteck weg. Dann kannst Du in Ruhe Tauschen und Loggen, ohne das Versteck zu verraten, wenn Du dabei zufällig Besuch (Spaziergänger, Förster oder andere Geomuggles) bekommen solltest.
Loggen
Unter "loggen" versteht man den Eintrag im Logbuch. Das existiert zum einen im Cachebehälter und online beim Listingservice.
Der Eintrag im Logbuch ist Bedingung und Nachweis für den Online Log. Trage deinen Besuch im Logbuch des Caches ein. Dabei kannst du deine Erlebnisse und Eindrücke bei der Suche schildern. Schreibe in jedem Fall:
Deinen Namen (bzw. Pseudonym)
Optional:
- Datum und/oder Uhrzeit
- Was du herausgenommen hast
- Was du hineingelegt hast
Lege das Logbuch anschließend wieder in den Cache.
Es gibt Cacher, die mit Stempeln oder Aufklebern loggen. Dabei ist zu beachten, dass es bei kleinen Logbüchern besser sein kann, nur mit Stift zu loggen.
Tauschen
Wenn du den Cache gefunden hast, darfst du etwas tauschen. Dabei gilt die Regel, dass du immer etwas mindestens Gleichwertiges oder Besseres hineinlegen musst, wenn du etwas herausnimmst! Bestimmte Sachen gehören auf keinen Fall in einen Cache: Lebensmittel und stark riechende Gegenstände (locken Tiere an), Alkohol, Waffen, Hygieneartikel und Artikel, die nur für Menschen über 18 geeignet sind. Denke auch immer daran, ob du noch ein Taschentuch, ein Pflaster oder gar persönliche Hygieneartikel benutzen würdest, die unbestimmte Zeit in einem Cache gelegen haben. Solche Gegenstände eignen sich nicht zum Tausch in einem Cache.
Zum Tausch gut geeignet dagegen sind alle Dinge, die auch Wassereinbruch in der Dose gut überstehen, wie Murmeln, Radiergummi, Aufnäher, Schmuckknöpfe, original verpackte Bleistifte, Knicklichter, Kleinwerkzeug oder Matchboxautos.
Wieder verstecken
Am Ende musst Du den Cache wieder verstecken. Und zwar genau an der gleichen Stelle, an der Du ihn gefunden hast. Stelle dabei auch die Tarnung wieder so her, wie Du sie vorgefunden hast. Schau Dich dabei gewissenhaft um, dass Du beim Verstecken nicht beobachtet wirst. Verstecke den Cache auch nicht schwerer, nur weil DU meinst, es sei zu leicht gewesen.
Quelle: Cachewiki